Dienstag, 30. Januar 2007

Babel

Ich war im Kino!

Babel.

Bester Film seit Langem.

Weil:

a) Stars ohne Ende, aber keine Starrollen. Brad Pitt völlig nebensächlich, aber gut!
b) Hollywood und doch nicht: teuer produziert, aber eine andere Optik und keine Helden.
c) "Globalisierung" am Beispiel von Menschen.
d) Chaos-Theorie
e) Nichts, was wir tun, ist ohne Folgen -- surprise!
f) Ein Film, der zwischen Marokko, Japan, Amerika und Mexiko hin und her springt, ohne zu zerspringen.
g) Ich immer wieder an einzelne Szenen denken muss. Der Film reift immer weiter im Kopf.

Die Story ist eigentlich simpel: Ein japanischer Jäger schenkt einem marokkanischen Jagdführer ein Gewehr. Der verkauft es weiter. Versehentlich wird mit diesem Gewehr eine Amerikanerin angeschossen. Und irgendwie hängen plötzlich der Japaner und dessen Tochter in Japan, die Kinder der Amerikanerin, deren mexikanische Haushälterin und eben die Amerikanerin und deren Mann in Marokko in einem Netz quer über den Planeten zuasmmen. Ebenso eindrucksvoll ist der völlig unspektakuläre Vergleich von Wertigkeit von Leben. Während die Medien weltweit über den Zwischenfall mit der Amerikanerin berichten, stirbt in dem Zusammenhang ein marokkanischer Junge -- das interessiert nur den Vater und den Bruder. Nicht die Medien. Oder die Szenen an der mexikanischen Grenze nach Amerika. Amerikanische Latinos schikanieren mexikanische Latinos. Dass es Menschen erster und zweiter Klasse gibt, ist nichts Neues, aber wie der Film den Unterschied durch ein Stück Papier darstellt ist ... gut, wenn man das so sagen kann. Treffend. Auf den Punkt gebracht. Nicht effekthascherisch. Ruhig. Nur gezeigt. Nicht bewertet.

Der Regisseur Alejandro González Iñárritu hat übrigens auch den ziemlich guten, harten Amores perros (2000) und den ebenso guten, aber ebenso harten 21 Grams gedreht.

Ich musste übrigens während Babel immer wieder an Syriana (2005) denken. Nur so am Rande.

Gestern mit ner Freundin vom Rugby essen und auf "Babel" gekommen. Sie fand in platt und nervig. Hm. :(

Eben Suppe ins Büro (Wrangelstraße) geholt. Von den Mädels vom "Early Bird". Kartoffelsuppe. Mit oder ohne Wurst. Zum Mitnehmen. Um kenntlich zu machen, wo Wurst und wo nicht drin ist (weil ich Vegetarier) hat die Lady im Laden gefragt, ob sie ein W auf den Becher mit Wurst machen soll. "W" für Wurst. Hab gesagt, sie kann auch zwei "T" drauf machen. Fragender Blick. "TT" für "Totes Tier". Lächeln als Antwort. Oder "K" für "Kadaver". Betretene Blicke.
Ha! Sieg!
Leben bis zum natürlichen Tod für Hasen und anderes Getier mit Gesicht !!!

Uh, jetzt muss ich noch was zu SF schreiben. Is ja meine Aufgabe. Äh ... Effinger ... (aber ich bin immer noch mehr begeistert, bald dazu auch noch ein Zitat) hatte ich schon ... Westerfeld Risen Empire (Weltensturm) les ich gerade. Gefällt mir prima, will ich aber erst drüber schreiben, wenn ich durch bin. Aber zumindest so viel: ne Mischung aus Hamilton (Night's-Dawn-Trilogie) und Simmons (Hyperion) -- äußerst lesenswert.

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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Für mich war Babel auch der beste Film seit langem!
Weil:

Siehe oben

Birgit