Dienstag, 24. April 2007

Gelesen: "A Dry, Quiet War" von Tony Daniel

"I cannot tell you what it meant to me to see the two suns of Ferro set behind the dry mountain east of my home. I had been away twelve billion years."

-- "A Dry, Quiet War" by Tony Daniel

Auch klasse, oder? Als ich die Kurzgeschichte zum ersten Mal gelesen hab, war ich völlig baff. Gerade mal 15 Seiten und vollkommen auf den Punkt gebracht. Handlung: Ein Typ ("Henry Bone") kommt aus dem letzten aller Kriege zurück nach Hause. Kriege werden inzwischen in der Zeit geführt, und da immer jemand in der Zeit vorwärts gehen kann, um die Zukunft des anderen zu zerstören, kommt es irgendwann zum letzten Krieg, dem endgültigen, letzten Krieg, nach dem es keine Zukunft mehr gibt. Wer ihn gewinnt, ist der eigentliche Sieger.
Zuhause wird der kriegsmüde Bone von anderen Veteranen aus dem Krieg aufgespürt, und es kommt zu einer Auseinandersetzung, an deren Ende er wieder los muss, wieder in der Zeit nach vorne, immer weiter, wieder bis zum Ende.
Die 15 Seiten sind Stimmung pur. Bones Stimmung, dieses resignierte, traurige Wissen, dass es für ihn kein Entkommen gibt, nie, weder in der Zukunft, noch in der Vergangenheit.

Wer sich für die Story interessiert, sie ist in The Best of the Best: 20 Years of the Year's Best Science Fiction, hrsg. von Gradner Dozois, enthalten.

Ansonsten haben wir von Tony Daniel auch seine beiden Romane Metaplanetery und Superluminal hier. Gelesen hab ich davon bisher Metaplanetry, und der hat mir sehr gut gefallen. Bisschen wie Neal Stephenson früher, cool, temporeich und high-tech. Übrigens hat Daniel nichts mit dem Comic-Zeichner Tony Daniel zu tun, bin ich auch drauf reingefallen.

Montag, 23. April 2007

Ehrfurcht vor einem Meister

"I walked across the floor of worn and uneven tiles to him. A slash of red sunshine alive with swarming dust stood stiff as a blade between us."

Zitat aus dem Buch, das ich gerade lese.
Uff.
Hab die beiden Sätze jetzt bestimmt schon 20 mal gelesen und bin noch immer sprachlos. Unfassbar das Bild... da kann nur vor Ehrfurcht zittern.

Na, weiß jemand aus welchem Buch? Welcher Autor?

Völlig fasziniert: MoW

Montag, 16. April 2007

Einer Meinung mit Hund

Frau mit Hund hier vor dem Otherland an der Ampel:
Frauchen zu Hund "Sitz"
Hund dreht sich zu mir um, ich schüttel den Kopf. Hund sitzt nicht.
Frauchen zum Hund "Dann eben nicht"
Hund dreht sich wieder zu mir um, ich nicke.
Hund sitzt.
Ampel grün.
Frauchen "Blöder Hund"
Hund und ich lachen.

Donnerstag, 12. April 2007

Kurt Vonnegut ist tot

Oh, wieder einer weniger... grade im Spiegel Online gelsen, dass Kurt gestorben ist. Hm. Der Artikel dazu:

"Schlachthof 5": Schriftsteller Kurt Vonnegut gestorben

Kurt Vonnegut galt als Idol der Gegner des Vietnamkrieges, sein Roman "Schlachthof 5" wurde zur viel gelesenen Antikriegsfibel. Jetzt starb der amerikanische Kultautor im Alter von 84 Jahren in New York. (Artikel auf Spiegel.de)

Montag, 2. April 2007

Nach der Party ist vor der Party

Montag. Montag ist MoW-Tag! Mein Tag! Jedenfalls im Otherland. Weltweit wäre auch nicht schlecht, aber die aktuelle Klimadebatte ist wichtiger.

Bilanz dieses Montags nach der Pandora-Release-Party: Internet ist kaputt, Laden voll beratungssüchtiger Kunden und völliges Bücher-Chaos (die Reise-nach-Jerusalem artige Wanderung der Bücher in den Regalen nach so einer Party ist immer wieder erstaunlich) ... und dieser leicht puffige Nach-Party-Geruch in der Luft.

*yipie*

So langsam hab ich es aber wieder im Griff, die Otherland-Roboter hören wieder auf mein Kommando, Internet schickt wieder Datenpakete von und zu uns (nachdem ich versucht hab, Harald, den Otherland-Admin auf dem Cell zu erreichen, und er mich dann 5 Minuten später zurückgerufen hat, dass er mir leider auch grade nicht helfen kann: er ist zurzeit in Malaysia (!) und ich hab einen Großteil der flüchtigen Bücher, die bei der Party von Buchpeace-Aktivisten befreit wurden, wieder eingefangen und in die Regale gesperrt. Das Kunden-"Problem" hab ich auch erstmal gelöst: einen aussuchen, lautstark mit meinen Tipps und Empfehlungen zutexten und dann schnell zu Seite springen, wenn sich alle anderen Kunden auf die entsprechenden Bücher stürzen. Tja, Angriff ist die beste Verteidigung. Funktioniert immer.

Business is business und action is action.

Mein persönliches Party-Fazit:
Das 50-Liter-Bierfass war nach anfäglichen Startschwierigkeiten ungefährt 2 Stunden früher leer als bei bisherigen Partys vorher. Lag das an den vielen blonden Mädels??? Waren die von uns Durchschnitts-SF-Nerds so schockiert, dass sie sich uns schönsaufen mussten? Zumindest zwei von ihnen kamen etwa 3 x mit Bieranfragen zu mir und jeweils 1 x bin ich mit frisch gezapftem Bier zu ihnen vorgestoßen und ohne wieder beim Fass angekommen.

Damit waren die Leute also auch etwa 2 Stunden früher promilletechnisch ihreres Deutschseins entledigt und entspannt. Die Mischung an Leuten war ... spannend. Wenn man den Abend so am Fass steht, also quasi an der Quelle, kriegt man ja so einiges mit.

Ein bisschen Türstehertechnik hab ich ja auch geübt, musste dann aber irgendwann passen: junge, hübsche Mädels? In Massen? Im Otherland??? Umnöglich. Aber nötig! Rein damit!!! Doch als dann dieser College-Typ mit seiner (hübschen) Begleitung ankam, war ich versucht, mich mal ein bisschen aufzublasen und den Weg zu versperren. "Das ist Joe Hill", flüsterte mir der Käpt'n ins Ohr. "Joe Hill" ??? ... oh shit, shit, shit ... da hätte ich doch beinah Stephen Kings Sohn rausgeschmissen :(

Asters Pandora-Vortrag/Lesung war klasse, die Leute waren fasziniert und haben sich weggelacht. Alle außer Joe Hill. Aber hey, er ist Kings Sohn, düstere Gedanken liegen da in den Genen ... außerdem spricht er kein Deutsch.

Tja, die Zeit verging wie im Flug, irgendwann haben sich dann die Reihen gelichtet, das Fass war leer, und es ging das Flaschenbier zügig über die Theke, es wurde getanzt (manchmal nicht ganz freiwillig) und *schwupps* war es 3:00 in der Früh.

In einer fröhlichen Endparty-Runde wurden dann auch irgendwann Witze wie Dampframmen abgeschossen: Ich erinnere mich nur noch an onanierende Sizilianer, fliegende Blondinen und in Bustüren eingeklemmte Körperteile. Der Zusammenhang und vor allem die Pointe ist mir jedoch in einem kurzen Alkohol-Blackout abhanden gekommen.

So viele Leute hatten wir glaub ich noch nie an Bord, und obwohl ich den MaK schmerzlichst vermisst habe, war es sehr lustig.

Mehrer Dinge hab ich gelernt:

- Tobias Meißner trinkt auch nach dem 6ten Bier (meinerseits) noch keinen Alkohol
- kleine blonde Mädchen können genau so viel trinken wie ich
- große blonde Mädchen können noch mehr trinken als ich
- wenn zwei Menschen füreinander bestimmt sind, finden sie sich (wenn auch nur für eine Party)
- es schmeichelt, wenn man mit "Bis dann, Six-Pack-Boy" verabschiedet wird
- Stephen Kings Sohn sieht aus wie ein College-Junge
- Blondinen-Witze sind unlaublich lustig, wenn eine Blondine sie erzählt
- durch dieses Blog kennen mich Leute, die ich nicht kenne
- der LeuK kann pogen wie der MaK

So, nun aber Schluss. Ach halt. Nachtrag: dieser Montag, der Montag nach der Party, war der vielleicht umsatzstärkste des bisherigen Jahres. Ob das alles zusammenhängt???